Es handelt sich um die Kirche der Aufnahme der seligen Jungfrau Maria, ein romanisches Gebäude mit einem äußerst reichen Inventar und historisch betrachtet einem wichtigen bischöflichen Zentrum an der nordadriaatischen Küste. Sie wurde am Fuße eines Hügels errichtet, auf dem die Stadt Krk liegt. Die erste datierte Erwähnung dieser Kathedrale findet sich in der Schenkungsurkunde des Bischofs Ivan aus dem Jahr 1186, und es ist möglich, dass diese Kathedrale bereits in der frühchristlichen Zeit, in der zweiten Hälfte des 5. und zu Beginn des 6. Jahrhunderts, existierte.
Die heutige Kathedrale ist das Ergebnis verschiedener Restaurierungen und Erweiterungen. Ihr Innenraum ist mit zahlreichen Kostbarkeiten gefüllt. Hervorzuheben sind der große marmorene Altar, die gotische Statue der Madonna mit Kind, das vergoldete silberne Frankopan-Altartuch mit der Darstellung der Madonna in der Herrlichkeit, korinthische Steinkapitelle, die mit dem einzigartigen frühchristlichen Symbol der Eucharistie – einem Vogel, der sich von einem Fisch ernährt, geschmückt sind, Grabplatten der Krker Bischöfe, eine hölzerne Kanzel und Gemälde italienischer Meister. Hier befindet sich auch das Grab (seit 2002) des Bischofs Antun Mahnić, des Begründers der kroatischen katholischen Bewegung und Gründer der Alt-Slawischen Akademie. In den Sommermonaten finden in der Kathedrale traditionell bemerkenswerte Konzertveranstaltungen statt.
Die Kathedrale von Krk ist neben der Frankopan-Burg das visuell auffälligste Gebäude in der Stadt. Es handelt sich jedoch nicht nur um die Kathedrale, sondern um einen einzigartigen Komplex aus mehreren sakralen Gebäuden: der Kathedrale der Aufnahme Mariens, der Kirche St. Quirinus und der Kirche St. Margaret.
Bei den jüngsten Ausgrabungen wurden im nördlichen Teil der Kathedrale römische Thermen aus dem 1. Jahrhundert entdeckt. Das weiße Bodenmosaik der Thermen ist in einem Zisternenraum erhalten geblieben, während andere Teile noch unter der Erde verborgen sind. Nach einigen Quellen wurde bereits im 3. oder 4. Jahrhundert ein Teil der Thermen in eine Kirche umgestaltet, und Ende des 5. Jahrhunderts wurde eine frühchristliche Basilika erbaut, die das Rückgrat der heutigen Kathedrale bildet. Wie zu Beginn des Christentums üblich, war das Taufbecken außerhalb des Kirchenschiffs platziert und wurde bis 1565 genutzt. Später wurde das Taufbecken in den Kirchenraum integriert und 1966 entdeckt, als es mit einer Platte mit der Inschrift: „Piscina antiqui baptisterii“ bedeckt wurde.
